Старый 09.03.2006, 19:09   #16
Wetlan
 
Аватар для Wetlan
 
Рег-ция: 16.10.2004
Адрес: Luebbecke
Сообщения: 15,362
Благодарности: 65
Поблагодарили 2,848 раз(а) в 1,921 сообщениях
Отправить сообщение для Wetlan с помощью MSN Отправить сообщение для Wetlan с помощью Skype™
По умолчанию

А вот и более подробно о самом доселе неизвестном

Сактопрат, если ещё актуально, то могу перевести текст.

Цитата:
Als unmittelbarer Verführer zu ihren Verbrechen aber erscheint ein männliches Scheusal unter dem Namen Sainte-Croix. Sein eigentlicher Name soll Godin gewesen sein; doch schweben über seinen Ursprung verschiedene Gerüchte, welche nicht aufgeklärt sind. Nach einigen war er ein natürlicher Sohn aus einem hohen Hause, nach andern stammte er auf rechtmäßige Art aus einer guten Familie, hatte aber Gründe, diese Abkunft zu verbergen. Gewiß ist nur, daß er in der Welt als ein Abenteurer ohne Vermögen auf jede Weise sein Glück zu machen versuchte, und daß es ihm gelungen war, bei dem Reiterregiment Tracy eine Kapitänstelle zu erhalten.

Sainte-Croix hatte eine glückliche Bildung, sein Gesicht verriet Geist. Geschmeidig in Blick, Bewegung, Gespräch, schien er nur da, der liebenswürdigste Diener seiner Umgebung zu sein. Sein ganzes Trachten ging anscheinend allein dahin, andern eine Freude zu machen, ohne zu fragen, ob die Freude sich mit seinem oder irgendeines andern Gewissen vertrug. Schlug ihm eine Schöne vor, Buße zu tun und fromm zu leben, so ging er ebenso leicht und mit so vielem Vergnügen darauf ein, als wo man ihn zur Teilnahme an einem liederlichen oder ruchlosen Streich aufforderte. Mit dieser Schilderung stimmt es freilich nicht ganz, daß er bei Beleidigungen empfindlich und in der Liebe zärtlich und sogar eifersüchtig gewesen sein soll. In beiden Eigenschaften tritt er indessen in unserer Geschichte nicht auf, und wir mögen unsern Zweifel deshalb ruhen lassen. Aber alle jene Talente verhalfen ihm doch nicht zu dem Zwecke, den er erstrebte: zu einem Einkommen oder einer Stellung, welche ihm die Mittel böten, seinem Vergnügen und seiner Verschwendungslust, wie er wollte, zu frönen.

Auch Sainte-Croix tritt aus dieser Geschichte ab, bevor er eigentlich aufgetreten ist. Denn erst mit seinem Tode beginnt der Prozeß, durch den er zu Ruf kam. Wie er angefangen und was er vollbracht hatte, blieb auch für jene Zeit im Dunkel ruhen. Nur das weiß man, daß er, als alle andern Mittel fehlschlugen oder doch nicht den gewünschten Erfolg hatten, zur Giftmischerei seine Zuflucht nahm und dies Gewerbe mit einer furchtbaren Geschicklichkeit betrieb. Aber man weiß auch, daß er einige Jahre vor seinem Tode zugleich die Rolle eines Andächtigen zu spielen für gut fand. Er soll selbst geistliche Bücher geschrieben haben; und während er bis zum Augenblick, wo ihn der Tod überraschte, sich mit Giftkochen beschäftigte, tönte seine Rede vor den Leuten wider vom Lobe Gottes und all dem inbrünstigen Wortschwall, womit die modernen Frommen damals ihr Glück in der Weltlichkeit zu machen suchten.

Der Marquis von Brinvillier suchte das Vergnügen, und Sainte-Croix wußte es zu finden; Grund genug, daß zwei Feldkameraden, von denen der eine Geld suchte und der andere es hatte, sich fanden. Sainte-Croix kehrte als Brinvilliers Freund aus dem Felde zurück; er ward in sein Haus eingefühlt und bald der unentbehrliche Hausfreund und der stille Anbeter, Geliebte und – Lehrer der Hausfrau.

http://gutenberg.spiegel.de/alexis/hendel01/chap02.htm
__________________

"Я не согласен с тем, что вы говорите, но я готов отдать свою жизнь за ваше право высказывать свою точку зрения
"
(Вольтер)
Wetlan вне форума  
Показать ответы на данное сообщение Ответить с цитированием Вверх